Das Azubi-Tagebuch – Teil 1

  „Was macht man denn da so den ganzen Tag?“ Diese und ähnliche Fragen zu unseren Ausbildungsberufen bekommen wir immer mal wieder gestellt. Es wird also Zeit, in den Joballtag unserer Auszubildenden hereinzuschauen. Wobei „Alltag“ ein bisschen eintönig klingt – und das ist die Ausbildung bei uns ganz sicher nicht. Lest selbst… 

Wir starten mit Sandy, die eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung bei uns macht und uns mitnimmt in eine Woche unter Coronabedingungen:  

Montag 

 Mein Arbeitstag beginnt um 7.30 Uhr. Ich fange gern so früh an, weil ich mich morgens am besten konzentrieren kann. Theoretisch könnte ich auch erst um 9 Uhr mit der Arbeit beginnen, jedoch müsste ich dann natürlich auch länger arbeiten, um auf meine acht Stunden pro Tag zu kommen. 

Aktuell arbeite ich im Home Office. Trotzdem bleibt der Kontakt zu meinen Kollegen nicht aus, denn jeden Morgen um 9.15 Uhr habe ich zunächst ein Meeting mit den anderen Teammitgliedern. In diesem Meeting sprechen wir über alle Dinge, die gerade anstehen und alle berichten kurz, woran sie an diesem Tag arbeiten werden.  

Da ich mein letztes Projekt (ein Quiz mit HTML, CSS und JavaScript entwickeln) Ende der letzten Woche fertiggestellt habe, bekomme ich nun eine neue Aufgabe: Ich soll an der Webseite eines Kunden ein paar kleine Änderungen vornehmen. Zunächst verschaffe ich mir dafür einen Überblick über das Projekt, da ich zuvor noch nicht an diesem gearbeitet habe. Außerdem ist die Installation einiger Programme und das Einspielen eines Datenbackups nötig. Nachdem dies alles erledigt ist, kann ich die Änderungen an der Webseite vornehmen. Im Homeoffice nutze ich meine Mittagspause gern mal für eine Runde Yoga. Das bringt Entspannung, schenkt aber vor allem auch neue Energie für den restlichen Arbeitstag.  

Dienstag 

 Auch der Berufsschulunterricht findet aktuell wegen der Umstände nicht vor Ort statt. Trotzdem beginnt der Unterricht wie üblich um 7.30 Uhr, zunächst mit einer Doppelstunde Englisch. Wir starten direkt mit einem Zoom Meeting, um unsere Ergebnisse der letzten Stunde zu vergleichen. Momentan beschäftigen wir uns mit „Enquiries“, also Kundenanfragen.  

Nach einer zwanzigminütigen Pause geht es dann weiter mit zwei Stunden Deutsch, in denen wir über die fünf Axiome von Paul Watzlawick sprechen und uns einen Kurzfilm anschauen. 

Nach einer weiteren Pause folgen dann die letzten beiden Stunden, diesmal im Fach „Softwaretechnologie und Datenmanagement“. Unser aktuelles Thema ist Pseudo-Code, welcher der Veranschaulichung von Algorithmen dient. Heute schreiben wir Pseudo-Code, in dem Passwörter zufällig generiert werden, und einen anderen, mit dem man herausfinden kann, ob eine übergebene Zahl eine Primzahl ist. 

Mittwoch 

Auch heute startet der Unterricht um 7.30 Uhr, diesmal mit einer Doppelstunde Politik bzw. Gesellschaftslehre. Aktuell beschäftigen wir uns mit dem Thema Tarifverträge. Danach folgen zwei Stunden in dem Fach „Gestaltung von IT-Dienstleistungen“, in denen wir über Volkswirtschaftslehre und Produktionsfaktoren sprechen. Zu guter Letzt folgt noch das Fach „Entwicklung vernetzter Prozesse“. In diesem Fach behandeln wir heute die Grundlagen von Datensicherungskonzepten und klären Begriffe wie Vollbackup, differentielles Backup und inkrementelles Backup.  

Donnerstag 

Heute beginne ich um 7.30 Uhr mit der Arbeit. Wie gewohnt findet morgens wieder das tägliche Meeting mit meinen Teamkollegen statt. 

Danach beschäftige ich mich mit dem Versionskontrollsystem „Git“. Dieses nutzen wir in unserem Team, um gemeinsam Software zu entwickeln. Um besser zu verstehen, wie man damit arbeitet, mache ich das Tutorial „Learn Git Branching“. 

Wäre ich vor Ort bei SMF, würde ich meine Mittagspause nutzen, um mit Kolleginnen und Kollegen zu essen.  

Freitag 

 Arbeitsbeginn ist für mich heute wieder um 7.30 Uhr. Durch den frühen Start bin ich insgesamt produktiver und habe durch den früheren Feierabend zusätzlich das Gefühl, mehr vom Tag zu haben.  Ich fange nun mit einem Videokurs zum Thema JavaScript, jQuery und Node.js an. In den Lektionen, mit denen ich mich heute beschäftige, geht es unter anderem um Funktionen, mit denen man seinen Code einteilen und strukturieren kann. Das Daily-Standup hat morgens natürlich wie gewohnt auch stattgefunden.