Tipps für die mündliche Prüfung

Was du tun kannst, damit du überzeugst

Prüfungssituationen sind immer aufregend. Aber besonders die Vorstellung, frei vor Prüferinnen und Prüfern zu sprechen und Fragen beantworten zu müssen, sorgt oft für viel Herzklopfen. Die richtige Vorbereitung kann dir helfen, Anspannung abzubauen und gelassener in die mündliche Prüfung zu gehen. Hier sind einige unserer Tipps und Tricks, die sich in der Praxis bei unseren Auszubildenden bewährt haben:  

Geplante Vorbereitung auf die Prüfung

  • Du weißt, welche Personen deine mündliche Prüfung abnehmen werden? Gut, denn dann kennst du vielleicht auch ihre Arbeitsweise und welche Schwerpunkte sie setzen. Hier hilft auch ein Gespräch mit ehemaligen Auszubildenden, die oft die gleichen Prüfer*innen hatten.
  • Stelle deine Prüfung schon vorher nach. Nicht ein- oder zweimal, sondern so oft es dein Zeitplan zulässt. Bitte Mitglieder aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis, die Prüfer*innen zu spielen. So trainierst du freies Sprechen, wirst selbstbewusster und verinnerlichst gleichzeitig die wichtigsten Sätze, mit denen du überzeugen willst. Auch Schwachstellen in der Präsentation werden deutlich: Wo hast du noch inhaltliche Längen? Was ist nicht präzise genug erklärt? Und was sagt dein Publikum zu deiner Mimik und Gestik?
  • Nutz den Tag vor der Prüfung für etwas ganz anderes als Lernen, am besten verbunden mit körperlicher Aktivität. Dein Kopf sollte jetzt nicht noch über einzelnen Sätzen brüten. Mache etwas, was dir Spaß macht und dich ablenkt. So gewinnst du Abstand zu deinem Lernstoff und die Entspannung hilft dabei, alles klarer zu sehen.

Was du tun kannst, um zu entspannen:

  • Entspannungstechniken gibt es einige, aber empfehlenswert ist die Progressive Muskelentspannung. Am besten startest du schon einige Tage vor der Prüfung mit Übungen, die es kostenlos im Netz gibt, unterschiedlich lang und zum Teil mit Musik. Probiere verschiedene Varianten aus, damit du eine Sprecherin oder einen Sprecher findest, der oder dem du gerne zuhörst.
  • Die richtige Atemtechnik kann dir helfen, in stressigen Situationen (auch außerhalb von mündlichen Prüfungen) nicht den Kopf zu verlieren. Eine Technik ist, tief und lang einzuatmen und dann fünf Sekunden die Luft anzuhalten. Danach atmest du tief aus. Dies wiederholst du ein paar Mal. Die Konzentration auf deinen Atem lenkt dich ab von den Gedanken an die Prüfung und verhindert somit aktiv Angst und Panik. Auch bei der Atementspannung gibt es verschiedene Techniken, die du ausprobieren kannst.
  • Manchen Menschen hilft auch Beruhigungs- oder Entspannungstee. Hier ist es sinnvoll, schon einige Tage vor der Prüfung zu starten.

Souverän bleiben während der Präsentation:

  • Wende die „Light-Version“ der Progressiven Muskelentspannung an: Einmal alle Muskeln anspannen, von den Gesichtsmuskeln bis zu den Zehen, inklusive Kiefer und Rumpf. Wichtig: dabei unbedingt weiteratmen! Und dann mit einem Schnaufen gleichzeitig alle Muskeln entspannen. Das kannst du gerne zwei, dreimal wiederholen.
  • Optimismus ist das Schlüsselwort: Du hast dich gut vorbereitet, kennst dein Thema und hast die Prüfungssituation geübt. Du weißt also, dass du das Zeug dazu hast, nun in der mündlichen Prüfung zu überzeugen. Also sei optimistisch.
  • Gehe mit einem Lächeln in den Prüfungsraum. Am Anfang mag dich das noch Überwindung kosten, aber dein Körper wird auf dein Lächeln positiv reagieren.
  • Nimm eine aufrechte Haltung ein, atme tief durch. Arme nicht verschränken, das wirkt nicht nur unsympathisch, sondern blockiert dich auch in der Atmung. Sind deine Hände unruhig, können sie einen Stift oder eine Karteikarte mit Stichworten (falls erlaubt) festhalten
  • Schaue deine Prüfer*innen an, am Anfang, wenn ihr ein paar Begrüßungsworte austauscht und auch immer wieder während der Präsentation. So nimmst du sie mit auf deine „Reise“ durch die Präsentation.
  • Wenn sich doch noch Zweifel einschleichen: Sag dir, dass es Unzählige vor dir auch geschafft haben und die waren sicherlich nicht alle so gut vorbereitet wie du. Was auch hilft, ist der Gedanke, dass die Prüfer*innen dich grundsätzlich bestehen lassen wollen. Denn ein Nicht-Bestehen bedeutet auch für sie mehr Arbeit.
  • Kommt dir ein Gedanke oder eine neue Erkenntnis, dann sprich darüber. So können die Prüfenden dir folgen und deine Schlussfolgerungen nachvollziehen.
  • Sollte tatsächlich nichts mehr gehen und du deinen Faden verlieren, dann sprich es aktiv an. Auch deine Prüfer*innen kennen solche Situationen aus ihrer Lehrzeit und dem Studium. Sag ehrlich, dass du gerade sehr nervös bist und atme ein paar Mal tief durch. Das ist keine Schwäche, sondern macht dich sympathisch, authentisch und ist einfach menschlich.
  • Nicht-Wissen bedeutet nicht Nicht-Bestehen! Du darfst patzen. Niemand fällt wegen einer falschen Antwort durch. Also lass dich nicht aus dem Konzept bringen, wenn du daneben liegst.

Wir wünschen dir gutes Gelingen bei deiner mündlichen Prüfung!